Baugipse (Gips-Trockenmörtel)  ­>  Baustoffe

Arten & Komponenten

Beim Brand von Rohgips entstehen unterschiedliche Formen von abbindefähigem Baugips. Baugipse kommen im modernen Bauen jedoch kaum noch in reiner Form zum Einsatz. Bereits im Werk werden die Baugipse so formuliert, dass sie bestimmte individuelle Eigenschaften zeigen. Durch die exakte und sorgfältige Mischung aller Komponenten in trockenem Zustand entstehen anwendungsbereite Gips-Trockenmörtel in hoher und vor allem stets gleichbleibender Qualität. Sie werden in Säcken oder Silos auf die Baustelle geliefert und brauchen dort zur Verarbeitung nur noch mit sauberem Wasser angemischt werden.

Gipsmaschinenputze und Gipshandputze

Die bedeutendste Anwendung der Gips-Trockenmörtel sind Putze und Spachtel für Innenwände und Innendecken, bei denen nach der Verarbeitungsweise zwischen Maschinenputzen und Handputzen unterschieden wird.

Maschinengängige Gips-Trockenmörtel, oder kurz: Maschinenputze, oder noch kürzer: MP, werden speziell für die Verarbeitung mit der Putzmaschine hergestellt. Dabei  gewährleistet die Putzmaschine, auch bekannt als Misch- oder Mörtelpumpe, das Anmischen und Anspritzen sowie das kontinuierliche Fördern über große Weiten und Höhen. Mit Gips-Trockenmörtel und Putzmaschine lassen sich so vor allem große Flächen sehr wirtschaftlich verputzen.

Gips-Handputze werden von Hand mit Zugabewasser angerührt und mit der Gipserkelle aufgetragen. Innerhalb dieser Gruppe erleichtern Gips-Haftputze durch ihre speziellen Haftzusätze das Verputzen glatter Putzgründe, etwa von Beton. Gips-Fertigputze werden hingegen auf eher rauen Putzgründen angewendet. Handputze versteifen schneller als Maschinenputze, weshalb sie sich besonders für das Verputzen kleinerer Flächen sowie für Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten eignen.

Gipsbinder können nicht nur Ausgangspunkt sein für die Herstellung von Gips-Trockenmörteln (nämlich als deren Bindemittel), sondern selbst auch direkt auf Baustellen verwendet werden. Wird ein Gipsbinder beispielsweise zum Ansetzen von Gips-, Gipsfaser- oder Verbundplatten verwendet, dann handelt es sich um einen sogenannten Ansetzgips. Für das Setzen von Gerätedosen und Leitungen bei der Elektroinstallation, das Schließen von Schlitzen und Löchern oder das Fixieren von Putzprofilen und -leisten werden sehr häufig Stuck, – Montage- oder Elektrikergipse eingesetzt. Qualitativ besonders hochwertige Gipsbinder aus selektiertem, besonders weiß-reinem Gipsstein bieten sich als so genannte Alabaster- oder Modellgipse vor allem in der Restaurierung, Rekonstruktion und der Neuausführung von Stuckarbeiten an. Allen Arten ist gemeinsam, dass sie rasch abbinden und deshalb nicht zum Verputzen von Flächen geeignet sind.

Gipsbinder werden darüber hinaus bereits auch werkseitig verarbeitet und treten dann in gewünschten, vorgefertigten Formen in Erscheinung, z.B. als Gipsplatten, Gispfaserplatten oder Gips-Wandbauplatten. Auch die für die Verarbeitung dieser Plattenelemente erforderlichen gipsbasierten Komponenten, wie z.B. die Materialien für das Verspachteln von Gipsplatten oder die Gipskleber zum Verkleben von Gips-Wandbauplatten, beruhen in ihrer „verbindenden“ Wirkung ganz überwiegend auf dem Einsatz von Gipsbindern.

Normung und Einteilung der Gips-Trockenmörtel

Durch die genaue Kenntnis des Gipsbinders, exakt definierte Rezepturen sowie sehr präzise Misch- und Dosieranlagen kann die Gipsindustrie konstant hohe Qualitäten und stets gleichbleibende Verarbeitungseigenschaften der werkgefertigten Trockenmörtel sicherstellen. Die Produkte erfüllen die Anforderungen nach DIN EN 13279-1.


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