Herstellung

Wurden einst Estrichmörtel erst auf der Baustelle aus den Einzelkomponenten angemischt, hat sich heute die Verwendung von Werkmörteln durchgesetzt. Unter den optimalen, vor allem stets gleichbleibenden Bedingungen der industriellen Produktion im Werk können die Rohstoffe mit höchster Sorgfalt ausgewählt und aufbereitet werden. Mit präzisen und grammgenau arbeitenden Misch- und Dosieranlagen stellt die Gipsindustrie auch Estrich-Trockenmörtel in konstanter Qualität her, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Rezeptur über genau beschriebene und abgesicherte Gebrauchseigenschaften verfügen.

Wichtigster Bestandteil jedes Estrich-Trockenmörtels ist Calciumsulfat als Bindemittel, bei dem es sich überwiegend um reaktive CaS04­Phasen in Form von Anhydrit aus natürlichen Vorkommen oder aus technischen Prozessen („synthetischer Anhydrit“, „thermischer Anhydrit“) handelt sowie um Calciumsulfat-Halbhydrat CaS04  1/2H20 bzw. um Mischungen der verschiedenen CaS04­Phasen. Als Zuschlag können mineralische Stoffe wie Quarzsand, Kalkstein oder Naturanhydrit verwendet werden. Dabei haben sich – je nach Anwendungsfall – die Korngruppen 0/2 mm, 0/4 mm, 0/6 mm und 0/8 mm bewährt. Die Mörtel können darüber hinaus Zusatzstoffe und Zusatzmittel wie Anreger, Verzögerer oder Fließmittel enthalten.

Das Bindemittel und seine Komponenten werden im Werk genau aufeinander abgestimmt und unter ständiger Güteüberwachung zusammengefügt. Das Material kommt im Silo oder in Säcken auf die Baustelle, wo der Estrichmörtel durch Zusatz von Wasser frisch hergestellt und sofort eingebracht wird. Bei den sogenannten Mehrkammer-Silomörteln wird ein zwei- oder mehrfach geteiltes Silo im Werk mit Bindemittel und Zuschlagstoffen befüllt. Auf der Baustelle entsteht unter automatischer Dosierung der Komponenten und des Wassers der einbaufertige Mörtel.
Bei den sogenannten Werknassmörteln (auch Fahrmischermörtel genannt) handelt es sich um einen Frischmörtel, der in einer Mischstation aus dem Bindemittel, den Zuschlagstoffen und Wasser gemischt und per Fahrmischer auf die Baustelle transportiert wird.Calciumsulfat-Fließestrich kann auf der Baustelle sehr rationell und kraftsparend mit Elektro- oder Dieselpumpen – auch über mehrere Etagen – direkt an den Einbauort gepumpt und dort selbstnivellierend verarbeitet werden.