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Gipsindustrie nominiert für Rohstoffeffizienz-Preis

Das Recyclingkonzept der Forschungsvereinigung der Gipsindustrie e. V. erhielt eine Nominierung für den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2013 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Bereits zum dritten Mal werden damit vier Unternehmen sowie eine Forschungseinrichtung für herausragende Beispiele rohstoff- und materialeffizienter Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie anwendungsorientierte Forschungsergebnisse ausgezeichnet.

Der unter fachlicher Leitung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) vergebene Preis ging in der Kategorie Forschungseinrichtung in diesem Jahr an das Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V., Chemnitz, das ein hochwertiges stoffliches Recyclingverfahren für Carbonfaserabfälle entwickelt hat, mit dem aus rezyklierten Fasern neue carbonfaserverstärkte Kunststoffe hergestellt können.

„Unsere Glückwünsche gelten natürlich dem Preisträger für seine überzeugende Entwicklung.  Gleichzeitig ist es etwas wie beim Oscar in Hollywood: Wir sehen es auch als Auszeichnung an, mit unserer Option für die Kreislaufwirtschaft bei Gips in die Runde der nur drei Nominierten vorgestoßen zu sein“, erklärte Holger Ortleb, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Gipsindustrie e. V. und der Forschungsvereinigung der Gipsindustrie e. V., nach der heutigen Preisverleihung in Berlin.

 

Das Recyclingkonzept der Gipsindustrie

Nominiert wurde die Forschungsvereinigung der Gipsindustrie mit ihrem Konzept, wonach bislang in niedrigwertigen Einsatzgebieten verwertete Gipsabfälle zukünftig höherwertig eingesetzt werden können. Diese Gipsabfälle entstehen einerseits als Schnittreste bei der Verarbeitung von Gipsplatten auf der Baustelle oder bei Fertighausherstellern, fallen andererseits aber auch als Abbruch beim Rückbau von Altgebäuden an.

Gebrauchte Gipsplatten bestehen in erster Linie aus den Hauptbestandteilen Gips und Karton/Papier. Spezialisierte Recyclingunternehmen können die Abfälle sammeln und ihre Komponenten im Rahmen der Aufbereitung separieren. Die Gipsindustrie hat Produktionsstätten veröffentlicht, die den so recycelten Gips (RC-Gips) in einer derzeitigen Gesamtmenge von ca. 150.000 t/a auf Basis bilateraler Vereinbarungen annehmen.

Aufgrund umfangreicher Investitionen in die Gipswerke lässt sich der „alte neue“ Rohstoff gleichwertig neben den sonst üblichen Rohstoffen Naturgips und REA-Gips in der Produktion von neuen Gipsprodukten einsetzen. Ein solch effizienter Umgang mit dem im Baubestand befindlichen Gips kann die Rohstoffeffizienz deutlich erhöhen. Um sicherzugehen, dass die Qualität neuer Baustoffe aus RC-Gips mindestens so gut ist, wie die aus dem Primärrohstoff Gips, wurden strenge Qualitätskriterien festgelegt.

Für die Umsetzung des Recyclingkonzepts ist es erforderlich, dass der Recycling-Gips  gemäß § 5 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG ) das Ende der Abfalleigenschaft erreicht hat.

 

Links
Forschungsvereinigung der Gipsindustrie e.V.
Recycling von gipshaltigen Bauabfällen
Standorte mit Verarbeitung von RC-Gips in Deutschland und den Niederlanden
Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2013