Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ging eine genauere wissenschaftlich-technische Durchdringung der Gipstechnologie einher. Ab dieser Zeit wurden das Dihydrat, das Halbhydrat sowie der völlig entwässerte Gips (Anhydrit) eindeutig unterschieden und die Bedeutung der unterschiedlichen Brenntemperaturen erkannt. Das Material diente hauptsächlich für Putzmörtel, Estriche und Stuckarbeiten. Allen diesen Techniken war gemeinsam, dass der Gips erst auf der Baustelle angerührt und vor Ort in die jeweils gewünschte Form gebracht wurde.
Zum Ende des Jahrhunderts kam mit der sogenannten Gipsdiele das erste in Großserie hergestellte Fertigteil aus Gips auf den Markt (1886), aus dem sich die heute bekannten massiven Gips-Wandbauplatten entwickelten. 1890 wurde in den USA das erste Patent für die Gipskartonplatte angemeldet, die...