Die Alten Römer haben das Wissen um den Gips und seine Verarbeitung in das Gebiet nördlich der Alpen gebracht, jedoch ging es in den Wirren der Völkerwanderung zunächst noch einmal verloren. Erst ab dem 11. Jahrhundert nimmt der Gebrauch von Gips mit dem Baustil der Romanik wieder zu und hat sich seitdem dauerhaft in der europäischen Baugeschichte etabliert.
Zu den frühen Anwendungen gehört zum Beispiel eine Vorform des heutigen faserverstärkten Gipses: Das Material wurde mit Zumischungen von Stroh oder Pferdehaaren „bewehrt“ und dann für das Ausfachen von Fachwerk eingesetzt. Außerdem tritt Gips ab dem frühen Mittelalter als Bindemittel für Putz- oder Mauermörtel auf. Weitere Zeugnisse dieser Zeit sind plastische Dekorelemente der Architektur sowie die Gestaltung von Gräbern und Denkmälern. In der ehemaligen Festhalle der...