Gipsplatten und Gipsfaserplatten  ­>  Baustoffe

Technische Eigenschaften

Gipsplatten – Formate

Die Breite von Gipsplatten wird vor allem durch die Abmessungen der Bandanlagen bestimmt. Die typische Nennbreite beträgt 1.250 mm. Die Länge der Platten ist durch die Endlosfertigung theoretisch unbegrenzt. Im Hinblick auf den Transport und die Handhabung am Einbauort werden üblicherweise Längen von 2.000, 2.500 oder 3.000 mm angeboten, die in den meisten Gebäuden einen geschosshohen Einbau ohne Querfuge erlauben. Für spezielle Anwendungen gibt es Gipsplatten auch mit kleineren Breiten und/oder Längen. Die üblichen Nenndicken betragen 9,5, 12,5 oder 15,0 mm, dickere Platten sind zulässig und verfügbar.

Gipsplatten – Biegebruchlast

Wesentliche Bedeutung für die Festigkeitseigenschaften von Gipsplatten haben die Kartonummantelung und speziell die Kartonhaftung, die die richtungsabhängige Biegefestigkeit bestimmen. Die überwiegend in Längsrichtung verlaufenden Kartonfasern (gleichlaufend zur Richtung des Rückseiten­Aufdrucks) bewirken eine größere Festigkeit in Längsrichtung der Platten als quer zur Richtung. Dies ist im eingebauten Zustand – z.B. bei Unterdecken – wegen der unterschiedlichen Durchbiegung zu berücksichtigen. Die richtungsbezogene Biegebruchlast und Durchbiegung sind wesentliche Gütemerkmale der Platten. Bei besonders hohen Anforderungen kann der Plattentyp R mit erhöhter Festigkeit verwendet werden.

Mindestwerte der Biegebruchlast von Gipsplatten nach DIN EN 520

Plattentypen Dicke Nenndicke Biegebruchlast
      In Querrichtung In Längsrichtung
    mm N N
A, D, E, F, H, I Übliche Dicken 9,5 160 400
12,5 210 550
    15,0 250 650
  Andere Dicken t 16,8 x t 43 x t
R(erhöhte Festigkeit) Übliche Dicken 12,5 300 725
15,0 600 870
Andere Dicken t 24 x t 58 x t
P(Putzträgerplatten)   9,5 125 180
  12,5 165 235

Gipsplatten – Allgemeine technische Kennwerte

Brandverhalten

DIN 4102 Nicht brennbar (Baustoffklasse A2)
Brandverhalten DIN EN 13501 A2-s1, d0
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ 4 (feucht)
10 (trocken)
Wärmeleitfähigkeit DIN EN 12524 0,25 W/mK
Wärmeausdehnungskoeffizient1) 0,012 bis 0,020 mm/mK

1) Bei 50 bis 60 % rel. Feuchte, abhängig von der Plattendicke

Gipsfaserplatten – Regelmaße

Dicke (mm)

10 – 22
Breite (mm) 1.000 – 1.250
Länge (mm) 1.500 – 3.100

Die Plattenmaße sind abhängig vom Produktionsverfahren. Abweichend von den Regelmaßen sind Zuschnitte sind bis zu 2.540 x 6.080 mm möglich.

Gipsfaserplatten – Charakteristische Festigkeits- und Steifigkeitswerte

Prüfungen nach CUAP 05.04/04 (2002); EN 789 für Plattendicken 10 – 18 mm

Art der Beanspruchung Festigkeit Steifigkeit
N/mm² N/mm²
Biegung senkrecht zur
Plattenebene
≥ 4,5 ≥ 3.800
Zug parallel zur Plattenebene ≥ 2,2 ≥ 3.800
Druck parallel zur Plattenebene ≥ 7,5 ≥ 3.800
Abscheren bei Belastung
senkrecht zur Plattenebene
≥ 3,5 ≥ 1.600
Abscheren bei Belastung
parallel zur Plattenebene
≥ 1,4 ≥ 1.300

Für statische Berechnungen sind die für die jeweilige Plattendicke gültigen Zulassungen des Herstellers zu beachten.

Gipsfaserplatten – Allgemeine technische Kennwerte

Brandverhalten

DIN 4102 Nicht brennbar (Baustoffklasse A2)
Brandverhalten DIN EN 13501 A2
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ 13 – 20 (bis 50 1))
Wärmeleitfähigkeit DIN EN 12524 0,29 – 0,44 W/mK1)
Wärmeausdehnungskoeffizient 0,01 mm/mK

1) abhängig vom Produktionsverfahren


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