Vorkommen

Rekultivierung

Nach dem Abschluss der Gewinnung von Gipsgestein im Tagebau sichert die Gipsindustrie in enger Absprache mit den Bürgern und örtlichen Behörden, aber auch in engem Kontakt mit Naturschutzinitiativen und -verbänden die Folgenutzung der ehemaligen Abbauflächen. Die wichtigsten Schritte sind dabei die zeitnahe Wiederherrichtung des Geländes sowie langfristige Maßnahmen zu Rekultivierung und Renaturierung.

Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen beginnen dabei schon während des aktiven Abbaus. Abschnittsweise werden für die verschiedenen Teilflächen die vorgesehene Folgenutzung und die dafür erforderlichen Arbeitsschritte festgelegt, sodass Gewinnung und Wiederherrichtung in den meisten Fällen nicht nacheinander, sondern parallel erfolgen, sodass sich stets nur kleinere Flächen des Vorkommens im Abbau befinden. Sie grenzen an noch unversehrte Lagerstätten, gleichzeitig aber auch an bereits rekultivierte und in Renaturierung befindliche Teilbereiche.

Auch in der Art der Folgenutzung kann es ein Nebeneinander geben, wenn Teilflächen des Gipsbruchs später wieder als Feld oder Forst (Rekultivierung) genutzt oder aber als natürliches Biotop der Natur (Renaturierung) zurückgegeben werden sollen.

1. Jungwald 20 Jahre5. Unterbodenauffüllung9. Aktive Gewinnung
2. Aufforstung 5 Jahre6. Humushalde10. Abraumabtrag
3. Gründung, Pflanzung7. Rückverfüllung Innenhalde11. Künftige Abbaukammer
4. Humusauftrag8. Oberboden Außenhalde

Die Wiederherrichtung beginnt bereits während des laufenden Betriebs mit der Verfüllung von Gruben mit Abraum aus dem aktiven Teil. Dabei werden die Hänge und Böschungen gesichert sowie die später angestrebte Geländeoberfläche reprofiliert. Zur Rekultivierung vorgesehene Flächen erhalten bereits in dieser Phase eine Abdeckung mit Mutterboden.

Mit der Rekultivierung wird die Möglichkeit einer land- oder forstwirtschaftlichen Folgenutzung vorbereitet. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei vor allem auf die technischen Aspekte der langfristigen Wiedernutzbarmachung als vom Menschen genutzte Kulturlandschaft. In vielen Regionen mit intensiver Bodennutzung als Feld oder Wald wird damit sowohl das charakteristische Landschaftsbild als auch die wirtschaftliche Lebensgrundlage der Bewohner langfristig erhalten.

Maßnahmen der Rekultivierung sind beispielsweise die Wiederherstellung des landschaftstypischen Reliefs mit der Option auf eine spätere traditionelle Bewirtschaftung, die Vermeidung von Beeinträchtigungen des Grundwassers und des Wasserhaushalts sowie das Aufbringen von kulturfähigem Boden mitsamt standortgerechter Bepflanzung.


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